Fragen an den Aufsichtsratskandidaten
Andreas Schiller
Vorstellung von Andreas Schiller als Aufsichtsratskandidat für die Wahl bei der Mitgliederversammlung des SSV Jahn Regensburg im Jahr 2023.
1. Bitte stellen Sie sich kurz vor
Ich heiße Andreas Schiller, bin 60 Jahren, verheiratet und habe eine Tochter. Ich bin in Regensburg geboren und wohnhaft. Von Beruf bin ich Chirurg mit u. a. der Zusatzbezeichnung Sportmedizin und Ernährungstherapie. Ich arbeite als leitender Oberarzt in der Notaufnahme im Krankenhaus Kelheim
2. Seit wann besuchen Sie die Spiele des SSV Jahn Regensburg und wie regelmäßig ist dies der Fall?
Mein erstes Jahnspiel war das DfB- Pokalspiel gegen Bayern München (mit Beckenbauer, Maier, Müller) Anfang der 70er Jahre. Mein Opa hat mich da mitgenommen. Zu dem Zeitpunkt war ich auch schon Mitglied beim SSV Jahn (LA-Abteilung). Ich besaß schon in den 80er Jahren immer wieder eine Dauerkarte. Auch die Landesligaspiele damals habe ich besucht (ich stand immer unten beim Turm). Seit der Eröffnung des neuen Jahnstadion habe ich eine Dauerkarte in S2.
3. Wie lange sind Sie bereits Vereinsmitglied und was hat Sie dazu bewogen Mitglied des Vereins zu werden?
Seit 2008 bin ich Mitglied im SSV Jahn Regensburg e.V. Der Grund war, dass ich etwas bewegen wollte. Auch waren mir die Abstimmungen bezüglich der Ausgliederung der Fußballabteilung und des „Investoreneinstiegs“ wichtig. Ich hatte damals schon für den Aufsichtsrat kandidiert, aber dann zurückgezogen, da ich einmal nicht gegen den Fan- Kandidaten (Stefan Reiprich) und das andere Mal nicht gegen den damaligen Oberbürgermeister Wollbergs kandidieren wollte.
4. Wie bewerten Sie die aktuelle Lage beim SSV Jahn?
Kritik an der Situation und den Vorgängen beim Jahn in der letzten Saison tat ich dem Verein und seinen Entscheidungsträgern seit September 2022 per e-mail, Telefon und in persönlichen Gesprächen kund. Die ganz aktuelle Lage sehe ich deutlich positiver. Mit Beierlorzer und Enochs sind zwei absolute Fachmänner am Werk. Auch die Spieler scheinen Entwicklungspotenzial und Charakter zu haben. Gott sei Dank haben wir diese Saison nur einen Leihspieler und die anderen Spieler besitzen Verträge über 2-3 Jahre, sodass in der nächsten Saison kein größerer Umbruch zu befürchten ist. Natürlich läuft noch nicht alles optimal, das ist aber bei einer nahezu komplett neu zusammengestellten Mannschaft auch nicht zu erwarten.
5. Was qualifiziert Sie persönlich für die Arbeit im Aufsichtsrat und warum sollten die Mitglieder Ihnen ihre Stimme geben?
Ich habe die Entwicklung des Vereins in den letzten Jahrzehnten hautnah miterlebt. Ein Aufsichtsrat soll, wie der Name schon sagt, die Aufsicht über die Vorgänge rund um den Verein und die Mannschaft führen, damit gerade eine solche Situation wie letzte Saison so nicht mehr passiert. Ich habe beruflich schon Führungspositionen ausgefüllt, dabei bin ich kritisch, kommunikativ, lösungsorientiert, entscheidungsstark und kompromissfähig.
6. Welche Ziele haben Sie, wenn sie in den Aufsichtsrat gewählt werden?
Die Weiterentwicklung unseres Vereins in der gesamten Breite ist mein Ziel:
- Mittelfristig Wiederausstieg unserer ersten Mannschaft in die zweite Liege und der U 21 in die Regionalliga
- Stärken des Jugendleistungszentrum (Erreichen der 2*- Qualifikation des DfB) und Positionieren der U19 und U17 in den jeweils höchsten Spielklassen.
- Stabile Finanzen durch neue Sponsoren, mehr Zuschauer und auch durch die Weiterentwicklung von Spielern um selbst keine Ablösungen zahlen zu müssen und vielleicht sogar Transfererlöse zu regenerieren
7. Wie sollte das Zusammenspiel zwischen den Mitarbeitern des Vereins, Mitglieder und Fans aussehen?
Idealerweise nach dem bekannten Slogan „eine große Jahnfamilie wollen wir immer sein“. Das wird nicht immer klappen, es wird auch mal unangenehme Entscheidungen geben, aber trotzdem sollte o.g. Slogan die Hauptmaxime des Handelns sein.
8. Was bedeutet für Sie die soziale Verantwortung des Vereins und erfüllt der SSV Jahn Regensburg seine Verpflichtungen Ihrer Meinung nach ausreichend?
Ich selbst bin Mitglied im Strohalm e.V. und unterstütze schon lange Stiftungen wie die Dt. Krebshilfe, ZNS- Hannelore Kohl- Stiftung, SOS- Kinderdörfer und Licht für die Welt e.V.. Der Jahn kommt als Drittligist seiner sozialen Verantwortung meiner Meinung nach mehr als ausreichen nach. Insbesondere da wir als Profifußballverein ja eine andere Zielsetzung haben, als die eigentlichen „Sozialen Institutionen“, deren Dasein naturgemäß ganz auf soziales Handeln abzielt. Ich wünsche mir (noch) mehr Engagement im Umweltschutz und in der Resourcenschonung.
9. Wie stehen Sie zu einem möglichen Verkauf von aktuell im Verein befindlichen Anteilen an der SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA?
Absolutes „no go“! Ich habe ja an den Protesten auf der HJT gegen den Investoreneinstieg teilgenommen.
10. Wie beurteilen Sie die 50+1 Regel im deutschen Fußball, insbesondere in Bezug auf den SSV Jahn Regensburg e.V. und seiner aktuellen Beteiligung (ca. 90%) an der SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KGaA?
Zur genaueren Beantwortung der Frage, insbesondere auf das Jahnkonstrukt „e.V.“ und „GmbH & Co. KGaA“ hin benötige ich noch „juristische Nachhilfe“. Aber eines ist sicher: Wenn schon Investoreneinstieg in Deutschland, dann nur als Minderheitsbeteiligung. Für den Jahn sollte aber gelten: „Der Verein gehört den Mitgliedern/Fans“!